Ein Gott von mir

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Er ist papierblütenweiß und aus harter Plastik
Er trägt stilsicher Glatze und eine schlichte Kette um den Hals
Er sitzt im Schneidersitz und ist barfuss
Die Schuhe hat er im Deichmann an der Kasse vergessen

Auf seiner Kutte ruht Staub, den rechen Ärmel ziert ein Fleck
– Karamell, Nougat, Marzipan
Sein Gesicht ist so rund wie eine Melone
Seine Augen geschlossen wie sonntags deine Bank

Und in seinen Händen hält er ein Teelicht,
dass leuchtet, wenn du es anmachst

Er schweigt und schweigt den ganzen Tag
Spricht kein Wort, auch nicht im Schlaf
Ihn kümmern keine Schönheitsmakel
Oder, dass er nicht aus Holz geschnitzt ist
Er ist das, was er ist und das ist gut so

Nichts und niemand kann ihn aus der Ruhe bringen
– kein Sturm, kein Stau, kein Schokoladeneismangel
Er interessiert sich nicht für Müllabfuhrzeiten
und wer morgen Bundeskanzler wird

Er sitzt einfach nur da und ist da und da und da
Ist hier, ist jetzt, ist er selbst
Oder was auch immer du in ihm siehst
Ein Lächeln umtanzt seine Mundwinkel

Oh Gott von mir
Du bist der Herrscher der Stille
Der Boss des Nichtstuns
Der CEO des Chillexens
His Holdoninness

Du erteilst keine Befehle
oder meißelst Gebote in Stein
Du forderst keine Top-Performance
keine Optimierung, keine Perfektion,
keine 100 % – außer vielleicht an Ruhe

Du erlaubst mir, Staub anzusetzen
und Halt zu machen
Du hast die Kraft, mich zu entspannen
Deine Kunst ist das locker lassen

Ich bin der Zustand, den du suchst
Ich leuchte für dich, wenn du mich entzündest
Mein Lächeln umtanzt nun auch deine Mundwinkel
Ich schenke dir die Zeit – nimm sie

Ich bin Jesus Chillus und Allah La La La
dein Buddy, dein Brudi, dein Buddha,
ein Gott vor dir

Übrigens: Es gibt ein paar neue Videos von meinen Morgen.
Schau dir doch mal das ein oder adere an